Ehemaliger pakistanischer Premierminister Imran Khan
Reuters/Saiyna Bashir
Bei Protestmarsch

Pakistans Ex-Premier Khan angeschossen

Der frühere pakistanische Premierminister Imran Khan ist am Donnerstag bei einem Protestmarsch angeschossen worden. Dabei soll er am Bein verletzt worden sein, wie örtliche Medien und Khans Partei übereinstimmend berichteten. Der Vorfall fand in der zentralen Provinz Punjab statt. Medien berichten von einem Toten und mehreren Verletzten. Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte die Tat.

Auf Khans Fahrzeugkonvoi sei gefeuert worden, als er im Osten des Landes unterwegs gewesen sei, berichtete Khans Mitarbeiter Asad Umar. „Ein Mann eröffnete das Feuer mit einer automatischen Waffe. Mehrere Menschen wurden verletzt. Imran Khan ist ebenfalls verletzt.“ Khan sei von einer Kugel im Schienbein getroffen worden und sei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.

Mehrere weitere Mitglieder des Konvois wurden verletzt. Der Zustand des 70-Jährigen sei „stabil“, sagte Khans Berater Raoof Hasan am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Ein Mann befinde sich in Polizeigewahrsam, hieß es. Ein Video, das von örtlichen Medien verbreitet wurde, soll den Mann zeigen, wie er ein Geständnis ablegt. Er sage, er habe Khan töten wollen und allein gehandelt.

Schussattentat auf Pakistans Ex-Premier

Der frühere pakistanische Premierminister Imran Khan ist bei einem Protestmarsch angeschossen worden. Dabei wurde er am Bein verletzt. Der Vorfall fand in der zentralen Provinz Punjab statt. Wer hinter der Tat steckt, ist nicht bekannt. Khan war im April durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden.

„Eindeutig ein Attentatsversuch“

Ein Parteimitglied sagte, es gebe Berichte, dass eine Person getötet worden sei. „Es war eindeutig ein Attentatsversuch. Khan wurde getroffen, aber er ist stabil. Es gab viele Blutungen“, sagte Fawad Chaudhry, ein Sprecher von Khans Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI), gegenüber Reuters. „Wenn der Schütze nicht von den Menschen dort aufgehalten worden wäre, wäre die gesamte PTI-Führung ausgelöscht worden.“

Lokale Medien zeigten Bilder, auf denen Khan der Menge zuwinkte, nachdem er nach der Schießerei aus seinem Fahrzeug evakuiert worden war. Der 70-Jährige, ein früherer Kricketstar, hatte einen Protestmarsch nach Islamabad angeführt, mit dem eine vorgezogene Neuwahl verlangt wurde. Der Anschlag ereignete sich in Wazirabad fast 200 Kilometer von der Hauptstadt Islamabad entfernt.

„Verantwortliche werden vor Gericht gestellt“

„Die Verantwortlichen für diesen Vorfall werden bald vor Gericht gestellt, und die Verletzten werden die beste medizinische Versorgung erhalten“, sagte der Ministerpräsident der Provinz Punjab, in der sich die Attacke ereignete. Laut Polizei soll es in mehreren Teilen der Hauptstadt Islamabad bereits kleine Proteste geben.

Informationsministerin Marriyum Aurangzeb erklärte, die Pressekonferenz von Premierminister Sharif zu seiner jüngsten China-Reise sei angesichts des Anschlags auf Khan verschoben worden. Der pakistanische Präsident Arif Alvi verurteilte den Angriff als „abscheulichen Mordanschlag“. „Ich danke Allah, dass er in Sicherheit ist“, schrieb Alvi auf Twitter.

Im April als Premierminister abgesetzt

Khan war 2018 in Pakistan mit dem Versprechen an die Macht gelangt, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen. In seiner Regierungszeit ging es jedoch mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bergab.

Khan war im April durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Seitdem bringt er seine Anhänger regelmäßig auf die Straße. Seit Freitag war er in einem Protestmarsch durch das Land unterwegs und forderte eine vorgezogene Wahl. „Ich möchte, dass Sie alle mitmachen. Es geht nicht um Politik oder persönliche Vorteile oder darum, die Regierung zu stürzen … Es geht darum, dem Land echte Freiheit zu bringen“, sagte Khan in einer Videobotschaft am Vorabend des Marsches.

Imran Khan bei einer Demonstration in Gujranwala
APA/AFP/Arif Ali
Khan während einer Demonstration gegen die Regierung in Gujranwala

Im vergangenen Monat hatte die pakistanische Wahlkommission Khan in einem Fall, den der ehemalige Kricketstar als politisch motiviert bezeichnete, von der Ausübung öffentlicher Ämter ausgeschlossen. Ihm wurde vorgeworfen, Geschenke ausländischer Würdenträger und die Erlöse aus deren angeblichem Verkauf falsch deklariert zu haben. Zu den Geschenken gehörten Rolex-Uhren, ein Ring und ein Paar Manschettenknöpfe.

Fernsehreporterin bei Protestmarsch gestorben

Bei einem Protestmarsch Khans war erst am Sonntagabend eine Fernsehreporterin ums Leben gekommen. Nach Angaben ihres Senders Channel 5 stürzte die Journalistin Sadaf Naim, als sie auf ein Fahrzeug klettern wollte, auf dem sich der frühere Regierungschef aufhielt. Naim sei unter das Gefährt geraten und noch an Ort und Stelle gestorben. Das Unglück ereignete sich nahe der Millionenstadt Lahore im Osten des südasiatischen Landes.