Prix Goncourt geht an Brigitte Giraud

Die französische Schriftstellerin Brigitte Giraud ist mit dem renommierten Literaturpreis Goncourt ausgezeichnet worden. Die Juroren entschieden sich gestern in Paris für ihren Roman „Vivre vite“, der die Geschichte ihres bei einem Motorradunfall umgekommenen Mannes erzählt.

Die 62-Jährige hat bisher rund zehn Bücher und Essays veröffentlicht. Die Juroren des Literaturpreises treffen ihre Entscheidung traditionell beim Mittagessen in einem Pariser Restaurant.

Der Literaturpreis war in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten, weil überdurchschnittlich viele weiße ältere Männer zu den Preisträgern zählten. Zu den diesjährigen Finalistinnen und Finalisten zählten zwei Französinnen sowie ein schweizerisch-italienischer und ein haitianischer Autor.

Im vergangenen Jahr war der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr ausgezeichnet worden, er war der erste Preisträger des Goncourt aus Subsahara-Afrika.

Mit der Auszeichnung wird seit 1903 „das beste Prosawerk“ geehrt, das im jeweiligen Jahr auf Französisch veröffentlicht wurde. Der Prix Goncourt ist mit einem Scheck in Höhe von zehn Euro dotiert, den die Gewinner üblicherweise eher einrahmen als einlösen. Die eigentliche Belohnung besteht in der klassischen roten Manschette, die das Buch fortan in den Buchläden schmückt und es in vielen Fällen zu Bestsellern macht.

Die Jury besteht aus zehn Mitgliedern, die sich jeden ersten Dienstag im Monat im Pariser Restaurant „Drouant“ treffen und dort Besteck mit eingraviertem Namen haben. Aktuell sind es sieben Männer und drei Frauen.