Causa rund um Prinzessin Latifa: Strafanzeige in Karlsruhe

Eine finnische Freundin von Prinzessin Latifa aus Dubai hat beim deutschen Generalbundesanwalt in Karlsruhe Strafanzeige gegen den Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, und den heutigen Interpol-Präsidenten Ahmed Nasser al-Raisi gestellt. Es gehe unter anderem um den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung, der Nötigung und der Freiheitsberaubung, wie ihre deutsche Anwältin Elisabeth Baier heute sagte.

Tiina Jauhiainen gibt an, der Prinzessin 2018 bei einem Fluchtversuch mit einem Schiff geholfen zu haben. Sie sei von Sicherheitskräften der Vereinigten Arabischen Emirate gefangen genommen und gefoltert worden. Unter anderem sei sie zwei Wochen lang in einem eiskalten Raum in Isolationshaft gehalten und täglich bis zu 18 Stunden lang verhört worden. Sie habe keinen Anwalt und auch das Konsulat nicht kontaktieren dürfen.

Raisi war damals Generalinspektor des Innenministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate, der Stadtstaat Dubai ist Teil der Emirate. Inzwischen ist Jauhiainen wieder frei und stellte über die deutsche Anwältin und einen britischen Anwalt die Strafanzeige.

Hoffen auf Weltrechtsprinzip

Sie hoffen auf eine Verfolgung nach dem Weltrechtsprinzip. Bestimmte schwere Verbrechen können diesem Prinzip zufolge auch dann in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden, wenn die Tat keinen Bezug zu Deutschland hat.

Anfang des Jahres wurde beispielsweise in Koblenz im weltweit ersten Prozess wegen Staatsfolter in Syrien ein früherer syrischer Geheimdienstmitarbeiter zu lebenslanger Haft verurteilt, unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.