Stromkosten: AK sieht Handlungsbedarf bei Netzkosten

Die Arbeiterkammer (AK) warnt vor einem weiteren Kostenanstieg beim Strom, der verhinderbar wäre. Derzeit wird gerade – wie jedes Jahr – jene Verordnung novelliert, die die Kosten fürs Stromnetz festlegt. Dabei droht ein Anstieg der Netzkosten von rund 36 Prozent oder gut 100 Euro im Jahr bei einem Stromverbrauch von 3.500 kWh.

Mit einem Gesetz statt der Verordnungsnovelle ließe sich das verhindern, ohne dass den Netzbetreibern ein Schaden entstünde, so die AK.

AK fordert Gesetz

Die Begutachtung für die Systemnutzungsentgelteverordnung läuft noch bis kommenden Dienstag. Doch jetzt sei ein Gesetz gefragt, um den drohenden weiteren Kostenanstieg für Strom zu verhindern, so AK-Energieexperte Josef Thoman. Geholfen werde damit Privaten und Unternehmen.

Die Netzkosten bestehen aus verschiedenen Entgelten, etwa für die Nutzung selbst. Beim Netzverlustentgelt, das auch zu den Netzgebühren gehört, drohen die Mehrkosten, weil die Erzeuger hierzu Strom am Markt besorgen, der sich stark verteuert hat. Die Kosten tragen die Netznutzerinnen und Netznutzer. Neben den Netzkosten finden sich auf der Stromrechnung auch die Energiekosten selbst sowie Steuern und Abgaben.

„Müsste nicht sein“

„Es müsste nicht sein, dass dieser Anstieg kommt, wenn die Politik noch rechtzeitig handelt“, sagte Thoman im Gespräch mit der APA. Insgesamt drohten allen Verbraucherinnen und Verbrauchern zusammen – vom Haushalt bis zu Industriekunden – Mehrkosten von rund einer Milliarde Euro, wenn man nicht entgegensteuere.