Angesichts von Chats aus dem Medienumfeld, die in einem kürzlich aufgetauchten Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) aufscheinen, zeigt sich der Redaktionsbeirat der Austria Presse Agentur (APA) „empört“ über „Drohungen gegen die Unabhängigkeit“ der Nachrichtenagentur. In den in mehreren Medien zitierten Unterhaltungen war u. a. zu lesen, dass ein Investor und „Großspender einer Regierungspartei“ 2019 erklärte, in der APA gehöre „aufgeräumt“.
Dieses Ansinnen, das sich an den damaligen Vizekanzler, Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, richtete, weist die Redaktionsvertretung der APA „aufs Schärfste zurück. Die APA ist – wie nur 20 der 144 Nachrichtenagenturen weltweit – unabhängig vom Staat, und das ist gut so“, heißt es heute mit Verweis auf das APA-Statut, wonach die Agentur „ihre Aufgaben in Unabhängigkeit von Einwirkungen politischer und wirtschaftlicher Institutionen und Gruppen (…) sowie unter Vermeidung jeglicher Einseitigkeit und Parteinahme zu erfüllen“ hat. Diesem Auftrag komme man seit der Gründung im Jahr 1946 „auf vorbildliche Weise nach“.
Der Redaktionsbeirat fordert auch alle Mitglieder der von den führenden Medien Österreichs getragenen APA-Genossenschaft auf, diese Werte hochzuhalten. „Kein Medienmanager sollte die Umsetzung von politischen Interventionen als seinen ‚Job‘ begreifen. Kein Chefredakteur sollte einen Politiker zu Interventionen bei den eigenen Kollegen anleiten. Und schon gar nicht sollte ein Chefredakteur der eigenen Redaktion in den Rücken fallen, indem er Politiker mit Antworten auf Rechercheanfragen versorgt. Hier wurden rote Linien überschritten.“