APG: Strommangel im Winter sehr unwahrscheinlich

Die Sicherung der Stromversorgung im diesem Winter wird eine Herausforderung, aber dass es zu wenig Strom geben oder gar zu einem Blackout kommen könnte, ist nach Ansicht des Stromnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG) sehr unwahrscheinlich. Im realistischsten Szenario komme es „zu keiner einzigen Stunde zu einer Lastunterdeckung, also einer Situation, wo es zu wenig Stromangebot für die Stromnachfrage gebe“, sagte Energieministern Leonore Gewessler (Grüne) heute.

Erst unter noch schwierigeren Rahmenbedingungen könnte es zu wenig Strom geben, aber „Lastunterdeckung heißt nicht, dass es zum Stromausfall kommt“, sagte Gewessler, man müsste dann lediglich den Verbrauch gezielt reduzieren. Der von der APG durchgeführte Stromstresstest zeige: „In keinem der Szenarien gibt es in Österreich ein erhöhtes Blackout-Risiko.“

18 Prozent durch Gaskraftwerke

APG-Technikvorstand Gerhard Christiner bezeichnete die energiewirtschaftliche Lage als „durchaus angespannt“, deshalb habe man einen Stresstest mit Fokus auf das Winterhalbjahr durchgeführt. Gas spiele für die Versorgungssicherheit eine entscheidende Rolle. „18 Prozent des Strombedarfs in Europa decken wir in diesem Winter, und das ist auch die Historie, aus Gaskraftwerken.“ Man könne daher auf Gas auch im Strombereich nicht verzichten. „Das bedeutet: Circa ein Drittel der verfügbaren Speicherkapazitäten im Gasbereich müssen für die Stromerzeugung herangezogen werden.“

Österreich decke seinen Strombedarf im Winterhalbjahr zu 16 Prozent aus Importen. 22 Prozent des Stroms kommen in Österreich aus Gaskraftwerken, die restlichen 62 Prozent aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biomasse.