Asyl: Bundesbetreuungsagentur befürchtet Obdachlosigkeit

Die Verhinderungstaktik der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen wird nach Einschätzung der Bundesbetreuungsagentur (BBU) zeitnah zur Obdachlosigkeit von Flüchtlingen führen. Daher appellierte der Chef der Einrichtung, Andreas Achrainer, erneut an die Länder, Quartiere zu schaffen.

Wenn diese nämlich nicht entsprechend der vorgegebenen Quote Menschen übernähmen und Bürgermeister mit „fragwürdigen Bescheiden“ Zelte verhinderten, sei Obdachlosigkeit nicht mehr zu verhindern: „Vermutlich schon in den nächsten Tagen.“

Die BBU betont, gezwungen gewesen zu sein, 160 Männer in Zelten unterzubringen, weil die Kapazitätsgrenze der Bundesquartiere überschritten worden sei. Bemühungen, weitere Quartiere zu eröffnen, seien vielfach verhindert worden: „Deshalb waren Zelte die einzige Option, um Obdachlosigkeit zu verhindern“, unterstrich Achrainer.

Über 5.000 verbleiben in Bundesbetreuung

Trotz einiger Ankündigungen seien in der vergangenen Woche lediglich 280 zugelassene Asylwerber von den Bundesländern übernommen worden. Über 5.000 blieben damit weiterhin in Bundesbetreuung.

Hinzu kommt, dass nach Absam nun auch St. Georgen im Attergau per Bescheid den Abbau der dort errichteten Zelte erzwungen hat. Die BBU erhebt Einspruch, muss aber bis zur Entscheidung des Gerichts der Aufforderung nachkommen. Mit diesen Bescheiden nähmen die Bürgermeister in Kauf, dass die betroffenen Männer kein Dach über dem Kopf mehr haben werden und in den betroffenen Gemeinden auf der Straße schlafen müssen, heißt es seitens der BBU zur APA.

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