Guterres: „Sind auf dem Highway zur Klimahölle“

Auf der Weltklimakonferenz in Ägypten hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres in düsteren Worten vor den katastrophalen Folgen der Erderhitzung gewarnt. „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“, sagte Guterres gestern in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungsspitzen in Scharm al-Scheich. „Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“, warnte er mit Blick auf Dürren, Überschwemmungen und Unwetter.

Guterres sagte, das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sei akut gefährdet. Der Portugiese rief zu einem „Klimasolidarpakt“ zwischen wohlhabenden Staaten sowie Schwellen- und Entwicklungsländern auf.

Dabei stünden die USA und China besonders in der Verantwortung. Beide Staaten stoßen mengenmäßig die meisten klimaschädlichen Treibhausgase aus – vor allem Kohlendioxid und Methan. Wörtlich sagte er: „Die Menschheit hat eine Wahl: zusammenzuarbeiten oder unterzugehen!“

Van der Bellen verspricht Solidarität

Guterres traf bei der COP27 auch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen zusammen. „Ich habe Antonio Guterres meine volle Unterstützung im Kampf gegen die Klimakrise zugesagt – und ich werde nicht ruhen, bis auch die Letzten begriffen haben, dass es hier um nicht weniger als um unsere Lebensgrundlage und unsere Zukunft geht“, sagte der Bundespräsident nach dem Treffen, das für die Presse nicht zugänglich war.

Nicht zuletzt, ergänzte Van der Bellen, „führt uns der abscheuliche Angriffskrieg in der Ukraine vor Augen, dass die Energiewende auch deshalb so wichtig ist, um uns aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien. Energie aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse können wir auch lokal produzieren.“

Zuvor hatte der Bundespräsident den Pavillon des World Wide Fund for Nature (WWF) und den erstmals auf einer Weltklimakonferenz eingerichteten „Children and Youth“-Pavillon besucht.