Terrorangriff von Christchurch: Täter will Urteil kippen

Er hat Dutzende Leben ausgelöscht und seine rassistisch motivierten Morde per Helmkamera gefilmt: Nun will der Attentäter von Christchurch seine Verurteilung zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung anfechten.

Wie das zuständige Berufungsgericht in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington heute mitteilte, hat der heute 32 Jahre alte Rechtsextremist Brenton Tarrant formalen Widerspruch gegen das Urteil vom August 2020 eingelegt.

Der Australier hatte am 15. März 2019 zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet. 50 weitere wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Das minutiös geplante Massaker übertrug der Täter per Helmkamera ins Internet. Zuvor hatte er ein „Manifest“ mit rassistischen und rechtsextremen Parolen per E-Mail verschickt und ins Netz gestellt.

Berufung trotz Schuldbekenntnisses

Ein Datum für eine mögliche Anhörung in dem Fall nannte das Berufungsgericht ebenso wenig wie eine inhaltliche Begründung für das juristische Vorgehen des Terroristen. Er hatte sich in dem damaligen Verfahren schuldig bekannt. Das Verbrechen in Christchurch auf der Südinsel Neuseelands gilt als das blutigste in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaats.

Die Föderation der islamischen Verbände von Neuseeland (FIANZ) sprach von einem weiteren Versuch des Todesschützen, Berühmtheit zu erlangen. Er wolle lediglich das Justizwesen als Plattform für Hassreden missbrauchen und versuchen, neue Anhänger für seine Sache zu gewinnen.