Türkei verhaftet 30 mutmaßliche Gülen-Anhänger

Die türkischen Behörden haben erneut Dutzende Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zum islamischen Prediger Fethullah Gülen festgenommen, in dem Ankara den Drahtzieher eines gescheiterten Putsches gegen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Jahr 2016 sieht. 27 Verdächtige seien in Ankara und Istanbul festgenommen worden, teilten die Behörden heute mit. Nach sieben weiteren werde noch gefahndet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Bei einer früheren Razzia gegen mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung im Oktober waren mehr als 700 Menschen verhaftet worden. Der 81-jährige Prediger lebt in den USA, seine Anhänger in der Türkei sehen sich starkem Druck ausgesetzt. Seit dem Putschversuch 2016 wurden mehr als 300.000 Menschen festgenommen, vor allem Polizisten, Justizbeamte und Armeevertreter sowie Intellektuelle und Journalisten.

Schwedens Regierungschef bei Erdogan wegen NATO-Beitritt

Heute wird der neue schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Ankara erwartet. Bei dem Treffen mit Erdogan dürfte es vor allem um die türkische Zustimmung zum angestrebten NATO-Beitritt Schwedens gehen.

Schweden und Finnland wollen wegen Russlands Angriff auf die Ukraine der NATO beitreten. Das NATO-Mitglied Türkei droht aber mit Blockade. Ankara wirft den beiden nordeuropäischen Ländern vor, kurdische Kämpfer zu unterstützen, die aus Sicht der türkischen Regierung genauso wie die Gülen-Anhänger „Terroristen“ sind.