Ukraine setzt auf Verlängerung von Getreidedeal

Die Ukraine strebt eine Erweiterung des Getreideexportabkommens im Schwarzen Meer auf weitere Häfen und Waren an. Zudem hofft die Regierung in Kiew, dass nächste Woche eine Entscheidung zur Verlängerung der Übereinkunft um mindestens ein Jahr getroffen wird, wie Vizeinfrastrukturminister Jurii Waskow gestern sagte. Das Abkommen läuft am 19. November aus.

Es war im Sommer unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei zustande gekommen. Es ermöglicht der Ukraine, ihr Getreide trotz des Kriegs mit Russland durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu exportieren.

Kiew will Klarheit schaffen

Russland hatte die Vereinbarung vorübergehend ausgesetzt, beteiligt sich aber mittlerweile wieder daran. Waskow hofft nach eigenen Worten auf „ein klares Signal“, dass das Abkommen weiter umgesetzt werden kann. Man sei bereits spät dran damit, dem Markt Klarheit darüber zu verschaffen, fügte er hinzu.

Die Ukraine habe der Türkei und den Vereinten Nationen eine Verlängerung um mindestens ein Jahr sowie eine Ausweitung des Abkommens auf die Häfen der südlichen Region Mykolajiw angeboten, über die vor der russischen Invasion 35 Prozent der ukrainischen Lebensmittelexporte liefen.

Zudem strebt die Regierung in Kiew an, dass die vorgeschriebenen Inspektionen von Schiffen, die an den Getreideexporten beteiligt sind, „gestrafft“ werden. Die Ukraine vermutet, dass Russland die Inspektionen absichtlich in die Länge zieht.