US-Sender: Stichwahl um Senatssitz in Georgia fix

Im US-Bundesstaat Georgia wird es im Rennen um den umkämpften Sitz im Senat eine Stichwahl geben. Weder der demokratische Amtsinhaber Raphael Warnock noch sein republikanischer Herausforderer Herschel Walker erhielten mehr als 50 Prozent der Stimmen, wie die US-Sender CNN und NBC berichteten. Aufgrund einer Sonderregel muss es in dem südlichen Bundesstaat nun eine Stichwahl geben.

Grafik zu US-Kongresswahlen 2022
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: ABC News

Warnock erhielt den Prognosen zufolge gut 49 Prozent der Stimmen, Walker lag nur knapp dahinter. In Georgia trat auch noch ein dritter Kandidat an – er lag Prognosen zufolge bei rund zwei Prozent. Wegen dieses Kandidaten der Libertären Partei war bereits zuvor erwartet worden, dass Warnock und Walker die notwendige Mehrheit verfehlen könnten.

Die Stichwahl dürfte dann in einem Monat am 6. Dezember stattfinden. Da das Rennen um die Mehrheit so eng ist, könnte es durchaus passieren, dass erst diese Abstimmung über die Mehrheitsverhältnisse in der oberen Kongresskammer entscheidet. Vor zwei Jahren gab es eine ähnliche Zitterpartie.

Als Abtreibungsgegner Frauen zu Abtreibung gedrängt?

Normalerweise werden Senatoren in den USA für sechs Jahre gewählt. Der 53-jährige Amtsinhaber Warnock stellt sich aber wieder zur Wahl, weil es vor zwei Jahren nur um den Abschluss der Amtszeit eines zurückgetretenen republikanischen Vorgängers ging.

Der 60 Jahre alte Republikaner Walker wird von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt. Er geriet zuletzt heftig unter Druck. Zwei Frauen haben dem ehemaligen Football-Spieler vorgeworfen, sie zu einer Abtreibung gedrängt zu haben. Walker trat als kategorischer Abtreibungsgegner an und wies die Vorwürfe zurück.

Republikaner gewinnen in Wisconsin

Im Rennen un die Senatsmehrheit geht unterdessen der Sitz im US-Bundesstaat Wisconsin an die Republikaner. Der konservative Senator Ron Johnson setzte sich im Duell gegen seinen demokratischen Herausforderer Mandela Barnes durch. Der 67-jährige Rechtspolitiker kam den Berichten zufolge auf rund 51 Prozent der Stimmen.

Wisconsin war einer der wenigen US-Bundesstaaten, in denen das Senatsrennen nach dem Wahltag noch nicht entschieden war. Neben Georgia ist der Ausgang noch in Arizona und Nevada offen. Das gilt an sich auch für den Senatssitz in Alaska – dort geht es US-Sendern zufolge allerdings nur noch um die Frage, wer von zwei Republikanern die Senatswahl gewinnt.