Bild „Buchenwald“ von Gustav Klimt
Reuters/Chris Pizzello
Auktionsrekord

Fast 105 Mio. Euro für Klimt-Bild

Gustav Klimts Gemälde „Buchenwald (Birkenwald)“ hat am Mittwoch in New York 105 Millionen Dollar (104,6 Mio. Euro) erzielt, berichtete die „New York Times“. Der bisherige Klimt-Auktionsrekord von 88 Mio. Dollar für „Adele Bloch-Bauer II“ im Jahr 2006 ist damit gefallen. Die Versteigerung der Kollektion des 2018 verstorbenen Microsoft-Mitbegründers Paul Allen war insgesamt ein Rekord.

Erstmals wurden bei einer Auktion mehr als eine Milliarde Dollar erzielt. Fünf Dutzend Werke von Klimt, Paul Cezanne, Vincent van Gogh und anderen Künstlern brachten am Mittwoch 1,5 Mrd. Dollar. Nach Angaben des Auktionshauses Christie’s in New York war es der höchste Betrag, der jemals bei einer einzigen Kunstauktion eingenommen wurde. Der Erlös wird gemäß dem Wunsch von Allen für wohltätige Zwecke gespendet.

Am Donnerstag wird die spektakuläre Versteigerung der Sammlung des Microsoft-Mitbegründers – insgesamt werden über 150 Werke aus 500 Jahren Kunstgeschichte angeboten – fortgesetzt. Der bisherige Rekorderlös bei der Versteigerung einer privaten Kunstsammlung liegt bei 922 Millionen Dollar und wurde im heurigen Mai für die Sammlung des US-Ehepaars Harry und Linda Macklowe erzielt.

Nicht der einzige Rekord

Nicht nur für Klimts 1903 entstandenes Werk – das Allen 2006 um 40,336 Mio. Dollar (damals umgerechnet 31,6 Mio. Euro) ersteigert hatte – wurde ein Rekordpreis erzielt. Auch Georges Seurats „Les poseuses, ensemble (petite version)“ erreichte mit 149 Mio. Dollar einen neuen Höchstwert für den Künstler. Das Werk gilt als Höhepunkt des Pointillismus.

Bild „Buchenwald“ von Gustav Klimt
Reuters/Chris Pizzello
„Buchenwald (Birkenwald)“ hat den bisher für ein Klimt-Bild gehaltenen Auktionsrekord eingestellt

Paul Gauguins Ölgemälde „Maternite II“ (1899) wurde für 106 Millionen Dollar verkauft. Über die 100-Millionen-Dollar-Marke kamen auch Cezannes „La Montagne Sainte-Victoire“ (1888–90, 138 Mio. Dollar inkl. Gebühren) und Van Goghs „Verger avec cypres“ (117 Mio. Dollar).

Langer Restitutionsstreit

Klimts „Buchenwald (Birkenwald)“ war von Christie’s auf mehr als 90 Mio. Dollar geschätzt worden – mehr als das Doppelte dessen, was Allen 2006 bezahlt hatte. Es ist eines der fünf Gemälde, um die die Republik Österreich einen langen Restitutionsstreit mit den Erben der Familie Bloch-Bauer geführt hatte.

Klimt-Bild um fast 105 Mio. Euro versteigert

Gustav Klimts Gemälde „Buchenwald (Birkenwald)“ hat in New York 105 Millionen Dollar (104,6 Mio. Euro) erzielt. Der bisherige Klimt-Auktionsrekord von 88 Mio. Dollar für „Adele Bloch-Bauer II“ im Jahr 2006 ist damit gefallen.

Dem jetzt neuen Besitzer war schon im Voraus mitgeteilt worden, dass er gebeten ist, auf sein neues Eigentum zwischen Februar und Mai 2024 zugunsten der Neuen Galerie in New York zu verzichten: Für die Ausstellung „Gustav Klimt: Landscapes“ sei das Gemälde als Leihgabe erbeten.

Gemälde „The Conversation“ von David Hockney
APA/AFP/Frederic J. Brown
Ebenfalls Teil von Allens Sammlung: David Hockneys Werk „The Conversation“

Die Klimt-Rekorde hielten bisher „Adele Bloch-Bauer I“, die „Goldene Adele“, die zu einem Preis von 135 Mio. Dollar als damals weltweit teuerstes Gemälde außerhalb einer Versteigerung an Ronald Lauder ging, und das Porträt „Adele Bloch-Bauer II“, das von US-Medienstar Oprah Winfrey bei Christie’s in New York für 87,9 Mio. Dollar ersteigert und über zehn Jahre später um 150 Mio. Dollar an einen chinesischen Sammler weiterverkauft wurde.

Allen 2018 verstorben

Microsoft-Mitbegründer Allen war 2018 im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben. Er hatte das Unternehmen 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. 1983 verließ er den Softwaregiganten aus gesundheitlichen Gründen und wegen Spannungen im Verhältnis zu Gates, blieb aber als Unternehmer und Investor aktiv. Trotz der Spannungen mit Gates unterzeichnete Allen dessen Initiative „Giving Pledge“. Damit verpflichtete sich der Milliardär, einen Großteil seines Vermögens zu spenden.