Ägypten: Lebenserhaltende Maßnahmen für Aktivisten

Die Gefängnisverwaltung in Ägypten hat bei dem seit rund sieben Monaten im Hungerstreik befindlichen Menschenrechtsaktivisten Alaa Abd al-Fattah nach Angaben seiner Familie gesundheitserhaltende Maßnahmen eingeleitet.

Weiterhin im Gefängnis

Die Familie sei von der Gefängnisverwaltung informiert worden, dass „medizinische Maßnahmen“ ergriffen worden seien, um seine Gesundheit zu erhalten, sagte Abd al-Fattahs Mutter Laila Sueif heute der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Justizbehörden seien darüber in Kenntnis gesetzt worden.

Abd al-Fattah soll noch im Gefängnis sein. Es habe aber keine offiziellen Informationen darüber gegeben, welche Maßnahmen ergriffen worden seien, sagte die Mutter weiter.

Aktivist verweigert Wasseraufnahme

Abd al-Fattah ist ein prominenter Aktivist und Blogger. Er wurde 2011 zu einer Führungsfigur des „arabischen Frühlings“ in Ägypten und ist für Menschenrechtler auch ein Symbol für darauffolgende Repressionen. Er saß in den vergangenen Jahren bereits mehrfach hinter Gittern.

Im Dezember 2021 wurde er wegen des Vorwurfs der Verbreitung falscher Nachrichten zu fünf Jahren Haft verurteilt. Seit dem 2. April ist er im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung und die Haftbedingungen zu protestieren.

Zum Start der Weltklimakonferenz im ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich am Sonntag kündigte er an, auch kein Wasser mehr zu trinken. Er nahm auch kürzlich die britische Staatsbürgerschaft an, um mehr internationale Aufmerksamkeit für seinen Fall zu erreichen.