Kroatien rückt Schengen-Beitritt näher

Kroatien rückt einem Beitritt zum kontrollfreien Schengen-Raum mit 1. Jänner 2023 immer näher. Das EU-Parlament bescheinigte dem beliebten Urlaubsland an der Adria heute, alle notwendigen Bedingungen zu erfüllen. Bevor Kroatien dem Schengen-Raum tatsächlich beitreten darf, müssen die bestehenden Schengen-Mitglieder noch einstimmig zustimmen.

Grundsätzlich hatte der Rat der EU-Staaten bereits im Dezember 2021 befunden, dass das Land die Voraussetzungen erfüllt. Die nun noch ausstehende Entscheidung könnte im Dezember folgen.

Im Flugverkehr würde die Schengen-Erweiterung dann mit 26. März 2023 erfolgen, auf dem Land- und Seeweg schon mit dem Jahreswechsel. Kroatien war der EU im Juni 2013 als jüngstes Mitglied beigetreten. Bereits sicher ist, dass es Anfang 2023 die Gemeinschaftswährung Euro einführt. Sollte der Beitritt erfolgen, könnten die langen Staus zwischen Slowenien und Kroatien der Vergangenheit angehören.

Slowenien verweist auf Grenzstreit

Ein Fragezeichen über der Schengen-Erweiterung ist der slowenisch-kroatische Grenzstreit. Ljubljana hat zwar ursprüngliche Vetodrohungen zurückgenommen, verweist aber darauf, dass sich das südliche Nachbarland beharrlich weigert, einen unter EU-Schirmherrschaft erzielten internationalen Schiedsspruch zum Verlauf der bilateralen Grenze umzusetzen.

Die slowenische Regierung teilte Ende Oktober mit, dass man „grundsätzlich“ für den Schengen-Beitritt Kroatiens sei, zugleich aber die „nationalen Interessen“ wahren werde und die endgültige Entscheidung darüber im Parlament in Ljubljana getroffen werde.