Ägypten: Dissident in medizinischer Behandlung

Der inhaftierte ägyptische Aktivist Alaa Abd al-Fattah ist nach Informationen seiner Familie am Leben und wird derzeit medizinisch behandelt. Der 40 Jahre alte britisch-ägyptische Dissident, der vor rund sieben Monaten im Gefängnis in den Hungerstreik getreten war, befinde sich „in medizinischer Behandlung“, teilte seine Schwester Mona Seif im Onlinedienst Twitter mit. Das geschehe „mit dem Wissen“ der Justiz.

Einem Anwalt des inhaftierten ägyptischen Dissidenten Abd al-Fattah ist der Zugang zu seinem Klienten verweigert worden. Das berichtete Chaled Ali, Mitglied des Verteidigerteams des ägyptisch-britischen Aktivisten, auf Twitter.

Um welche Form der Behandlung es sich handelte, etwa um eine Form von Zwangsernährung, war unklar. Damit könnte ein möglicher Tod des prominenten Aktivisten während der Klimakonferenz vermieden werden.

Laut Staatsanwaltschaft „bei guter Gesundheit“

Nach Angaben der ägyptischen Staatsanwaltschaft sei Abd al-Fattah „bei guter Gesundheit“. Der Dissident müsse „nicht ins Krankenhaus verlegt werden“, erklärte die Staatsanwaltschaft heute.

„Lüge!“, kommentierte Fattahs Schwester die Aussage der Behörden im Onlinedienst Facebook. „Sie werden behaupten, dass er nicht im Hungerstreik ist, und ihn heimlich wieder auf die Beine bringen, damit er nicht in ihren Händen stirbt – und sie werden niemanden zu ihm lassen.“

Der 40-Jährige befindet sich seit 220 Tagen im Hungerstreik, den er mit Beginn der Klimakonferenz COP27 in Scharm al-Scheich intensivierte. Er nimmt kein Wasser mehr zu sich.