Frankreich: Priester soll 15-Jährigen vergewaltigt haben

Ein französischer Priester soll einen 15-jährigen Burschen in Paris unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben. Der Verdächtige befinde sich in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft heute in der französischen Hauptstadt mit.

Der Erzbischof von Rennes, Pierre d’Ornellas, bestätigte den Fall und erklärte, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Er habe es außerdem nach Rom gemeldet.

Über App kennengelernt

Der Priester, der Anfang 50 ist, soll den Burschen nach Angaben aus Ermittlerkreisen über eine App zur Partnersuche kennengelernt haben. Die beiden hätten sich in Paris getroffen. In einem Hotelzimmer habe der Geistliche dem Burschen Drogen gegeben und ihn dann vergewaltigt.

Dem 15-Jährigen sei von den Drogen schlecht geworden. Er habe Freunde benachrichtigt, die ihn mithilfe der Geolokalisierung seines Handys gefunden und den Rettungsdienst benachrichtigt haben, hieß es aus den Ermittlerkreisen weiter.

Der Priester habe auf der Polizeiwache erklärt, dass er nicht gewusst habe, dass der Bursch minderjährig sei, berichtete der Sender RTL. Auf der App habe er ein falsches Alter angegeben.

Serie an Missbrauchsfällen

Es ist der jüngste in einer Serie mutmaßlicher Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Frankreichs – nach der überraschenden Selbstbezichtigung des Kardinals Jean-Pierre Ricard. Der 78-Jährige hatte sich diese Woche dazu bekannt, vor gut drei Jahrzehnten eine 14-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Die Justiz hat in dem Fall Vorermittlungen aufgenommen.