„Sehr komplizierte Verhandlungen“ zu AKW Saporischschja

Die Verhandlungen mit Russland über die Einrichtung einer Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gestalten sich nach den Worten von IAEA-Chef Rafael Grossi „sehr kompliziert“.

Die Gespräche verliefen äußerst zäh und dauerten „schrecklich lange“, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gestern am Rande der UNO-Klimakonferenz in Scharm al-Scheich der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch könne er es sich nicht erlauben, „die Geduld zu verlieren“, sondern werde seine Bemühungen fortsetzen.

Schutzzone gefordert

Grossi verhandelt seit Wochen mit Vertretern Russlands und der Ukraine über die Einrichtung einer Schutzzone um das AKW, mit der die Gefahr eines Atomunglücks gebannt werden soll. Kompliziert würden die Gespräche unter anderem dadurch, dass seine Verhandlungspartner nicht nur Diplomaten, sondern auch Militärs seien, sagte der IAEA-Chef.

Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. Das größte AKW Europas liegt in der von Russland für annektiert erklärten Region Saporischschja, nicht weit von der Front entfernt. Im Oktober hatte der russische Präsident Wladimir Putin das Atomkraftwerk per Dekret unter russische Verwaltung gestellt.