Kaiser-Mühlecker gewinnt Bayerischen Buchpreis

Der Autor Reinhard Kaiser-Mühlecker ist für seinen Roman „Wilderer“ gestern Abend mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet worden. Die Jury fällte ihr Urteil in Livediskussion vor geladenem Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz und gab dem Österreicher dabei vor Annika Büsing („Nordstadt“) und Noemi Somalvico („Ist hier das Jenseits, fragt Schwein“) den Vorzug. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Beim Deutschen Buchpreis war Kaiser-Mühlecker auf die Longlist gekommen, beim Österreichischen Buchpreis, der am 21. November vergeben wird, ist er auf der Shortlist.

Schriftsteller Kaiser-Mühlecker mit seinem Buch „Wilderer“
APA/Klaus Titzer

„Die Vorstellung, dass das Leben auf dem Lande eine Idylle ist, darf als romantische Illusion von Städtern gelten. Auch das Dasein des jungen Bauern Jakob ist alles andere als beschaulich. Doch dann lernt der Eigenbrötler Katja kennen und alles scheint sich zum Schönen zu wenden. ‚Wilderer‘ von Reinhard Kaiser-Mühlecker ist ein packender, psychologisch meisterhafter Dorfroman auf der Höhe der Zeit“, urteilte Knut Cordsen, der mit Rainer Moritz und Sonja Zekri die Jury bildete.

Weitere Auszeichnungen

Der Sachbuchpreis ging an das Buch „Offene Wunden Osteuropas“ von Franziska Davies und Katja Makhotina. Die Autorinnen setzen sich darin mit deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg auseinander. Ihr Werk sei unbestechlich und anschaulich und leuchte die blinden Flecken der Erinnerungskultur aus, so die Jury.

Der Historiker Christopher Clark wurde mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Der Bayern-2-Publikumspreis ging an „Hast du uns endlich gefunden“ von Edgar Selge.