Taucher suchen am Meeresgrund nach Teilen des Challenger Space Shuttles
APA/AFP/The History Channel
„Challenger“-Katastrophe 1986

Taucher finden Überreste der Raumfähre

Die Explosion der NASA-Raumfähre „Challenger“ 1986 ist die erste Raumfahrtkatastrophe gewesen, die Millionen Menschen live im Fernsehen mitverfolgt haben. Nicht nur für die Angehörigen der sieben Crewmitglieder war das Unglück ein Trauma. Nun fanden Taucher vor Floridas Küste zufällig ein großes Wrackteil des Spaceshuttles.

Die Taucher waren vor der Küste für eine TV-Dokumentation unterwegs, eigentlich hatten sie nach dem Wrack eines Flugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. Was ihnen dabei allerdings vor die Taucherbrillen kam, beschrieben sie später als „eindeutig modernes Objekt“, das im Sandboden des Ozeans steckte.

Diese Anmutung, charakteristische Platten sowie die örtliche Nähe zum Raumfahrtzentrum Cape Canaveral an Floridas Ostküste veranlassten das Filmteam, die NASA zu informieren. Und tatsächlich identifizierte die US-Raumfahrtbehörde das Objekt als Überrest der „Challenger“-Raumfähre, die 1986 vor aller Augen kurz nach dem Start explodiert war.

Trümmerteil von „Challenger“ in Atlantik

Taucher haben im Atlantik Trümmer der 1986 verunglückten US-Raumfähre „Challenger“ gefunden. Laut US-Raumfahrtbehörde NASA entdeckte man den Fund bereits im März, anhand von Videoaufnahmen wurde nun bestätigt, dass es sich um einen Teil der „Challenger“ handelt.

Das Unglück vor 36 Jahren gehört zu den großen Tragödien der internationalen Raumfahrt. Nach mehreren erfolgreichen Flügen war die „Challenger“ am 28. Jänner 1986 nur 73 Sekunden nach ihrem Start vom Kennedy Space Center explodiert und auseinandergebrochen. Die siebenköpfige Besatzung starb, darunter auch die Lehrerin Christa McAuliffe, die im Rahmen des Programms „Teachers in Space“ als Nutzlastspezialistin mitflog. Nachfolgende Untersuchungen machten beschädigte Dichtungen an einem externen Kraftstofftank für die Katastrophe verantwortlich, die durch ungewöhnlich tiefe Temperaturen verschlimmert wurde.

Explosion beim Start des Challenger Space Shuttles
APA/AFP/Bob Pearson
Der Flug der „Challenger“ dauerte nur 73 Sekunden

„Diese Entdeckung gibt uns die Gelegenheit, noch einmal innezuhalten, das Vermächtnis der sieben Pioniere, die wir verloren haben, hochzuhalten und darüber nachzudenken, wie diese Tragödie uns verändert hat“, so NASA-Administrator Bill Nelson in der Erklärung. Nun will die NASA prüfen, wie die Trümmer geborgen werden können und „welche zusätzlichen Maßnahmen sie in Bezug auf die Funde ergreifen kann, um das Erbe der gefallenen Astronauten der ‚Challenger‘ und der Familien, die sie liebten, angemessen zu ehren“. Es ist der erste Fund von „Challenger“-Teilen seit 25 Jahren.

Der US-Sender History Channel wird über die Entdeckung nach eigenen Angaben in einer Serie über das Bermudadreieck berichten. Ungeachtet dessen, erklärte die NASA, sei das Wrackteil in den Gewässern der „Space Coast“ von Florida gefunden worden – also deutlich nordwestlich des Seegebiets im Atlantik, das für das mysteriöse Verschwinden von Schiffen bekannt ist.