Gnadengesuch für Aktivist Abd al-Fattah eingereicht

Die Familie des inhaftierten britisch-ägyptischen Demokratieaktivisten Alaa Abd al-Fattah hat nach eigenen Angaben einen Antrag auf Begnadigung durch den ägyptischen Präsidenten gestellt. „Anbei der Text des Gnadengesuchs, das ich heute eingereicht habe und das meine Bereitschaft bekräftigt, alle verfügbaren legalen Methoden zu nutzen, um eine Lösung (…) zu finden“, schrieb seine Schwester Mona Seif gestern auf Twitter.

Abd al-Fattah ist seit sieben Monaten im Hungerstreik und schwebt in Lebensgefahr. Seit Sonntag, dem Beginn der Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm al-Scheich, trinkt er nichts mehr. Die Behörden lassen weder seine Familie noch seinen Anwalt zu ihm.

Seit 2019 in Haft

Angesichts der Weltklimakonferenz in Ägypten erfährt der Fall Abd al-Fattah große Aufmerksamkeit. US-Präsident Joe Biden erörterte bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abd al-Fattah al-Sisi das Thema Menschenrechte.

Abd al-Fattah war eine wichtige Figur des Arabischen Frühlings 2011 in Ägypten. Der Aktivist und Blogger wurde 2021 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Inhaftiert ist er bereits seit 2019. Abd al-Fattah soll „Falschinformationen“ verbreitet haben – ein gängiger Vorwurf gegen Dissidenten.