Moskau: Düngerfrachter sollen Afrika beliefern

Russische Düngemittelladungen, die infolge westlicher Sanktionen auf Frachtern in den Niederlanden, Estland und Belgien feststecken, sollen laut russischer Nachrichtenagentur TASS nach Afrika geliefert werden. Laut dem Chef des Düngemittelhersteller Uralchem-Uralkali, Dmitri Konjajew, arbeite der Konzern mit der UNO zusammen, um kostenlose Lieferungen von mehr als 262.000 Tonnen Dünger nach Afrika zu organisieren, die in den EU-Ländern festgesetzt seien.

Die Niederlande hatten angekündigt, dass sie auf Ersuchen der UNO die Lieferung von 20.000 Tonnen russischen Düngers ins südostafrikanische Malawi genehmigen wollen, die im Hafen von Rotterdam aufgrund von Sanktionen gegen eine nicht namentlich genannte russische Person festgehalten werden. Eine Bedingung der Vereinbarung sei, dass die sanktionierte Person und das russische Unternehmen nichts an der Transaktion verdienen würden.

TASS zitierte Konjajew mit den Worten, es seien Vereinbarungen über den Export von Düngemitteln getroffen worden, die in Häfen in den Niederlanden, Belgien und Estland gestrandet seien. Doch nannte er weder die Mengen aus den einzelnen Ländern noch die afrikanischen Bestimmungsorte.

Nach Angaben der UNO soll die erste Lieferung auf diese Weise kostenloser Düngemittel in der kommenden Woche nach Malawi gehen. Die russischen Getreide- und Düngemittelausfuhren werden durch die westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges nicht direkt blockiert. Die Führung in Moskau beklagt aber, dass die Ausfuhren gestört werden, weil die Sanktionen den Zugang zu Finanzmitteln, Versicherungen und Häfen beeinträchtigen.