Rettungskräfte in Istanbul
Reuters/Kemal Aslan
Erdogan

Sechs Tote bei Anschlag in Istanbul

Eine Explosion auf der bekannten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal hat laut dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan sechs Todesopfer gefordert. 81 Menschen seien verletzt worden. Erdogan erklärte, dass es sich um einen „hinterhältigen“ Terroranschlag gehandelt habe. Demnach sei eine Bombe explodiert.

Die Behörden würden die Hintermänner des Anschlags aufspüren. Versuche von „Terrorismus“ gegen das türkische Volk seien zum Scheitern verurteilt. Allerdings relativierte Erdogan seine Aussage auch gleich wieder: Definitiv von Terrorismus zu sprechen, sei vielleicht falsch, schränkte der Präsident ein.

Aber der Gouverneur der Metropole, Ali Yerlikaya, habe ihm gesagt, es liege ein „Geruch von Terror“ in der Luft. Vizepräsident Fuat Oktay führte aus, dass eine Verdächtige eine Bombe gezündet habe – ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Videoaufnahmen zeigten, wie eine Verdächtige etwa 40 Minuten lang auf einer Bank sitze und wenige Minuten vor der Explosion aufstehe, sagte Justizminister Bekir Bozdag.

Während 39 Verletzte bis zum Abend aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten, befanden sich 42 Personen noch in Behandlung. Davon waren fünf auf der Intensivstation, zwei von ihnen galten als schwer verletzt, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca.

Einkaufsstraße abgeriegelt

Nach der Detonation waren Rettungskräfte und Polizei in großer Zahl vor Ort im Einsatz. Auf Bildern, die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden, waren auf dem Boden liegende Menschen zu sehen. Die Explosion löste sofort Panik unter den Besucherinnen und Besuchern der Einkaufsstraße aus.

Menschen in der Stadt wurden dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Auch umliegende Straßen sollten von Verkehr freigehalten werden, berichtete der Sender TRT unter Berufung auf Behörden. Hubschrauber überflogen den Schauplatz und angrenzende Stadtteile am frühen Abend.

Nachrichtensperre verhängt

Zugleich wurde von der türkischen Rundfunkbehörde Rtük eine vorläufige Nachrichtensperre verhängt: Medien wurden angewiesen, keine Videos und Audios vom Unglücksort zu publizieren. Die Sender CNN Türk und TRT etwa unterbrachen daraufhin ihre Berichte über die Explosion auf der Einkaufsmeile.

Auch für soziale Netzwerke gilt das Verbot. Dort kursierten aber rasch Videos von der Einkaufsstraße. Auch angebliche Überwachungsvideos wurden gepostet. Zumindest eines davon stammt allerdings aus dem Jahr 2016 und zeigt eine Detonation von damals.

Die Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologien (BTK) gab am frühen Abend bekannt, dass aufgrund der „empörenden Bilder“, die nach der Explosion aufgetaucht waren, die Bandbreiten der sozialen Netzwerke eingeschränkt wurden.

Rettungskräfte in Istanbul
Reuters/Kemal Aslan
Großeinsatz von Polizei und Rettung

Sofort Spekulationen über Anschlag

Die Straße ist ein touristischer Hotspot im Stadtteil Beyoglu im europäischen Teil der türkischen Metropole. Zu dem Zeitpunkt war die Fußgängerzone besonders gut besucht. Es war unklar, ob auch Österreicher und Österreicherinnen unter den Opfern waren. Wie es aus dem Außenministerium auf APA-Anfrage hieß, lagen diesbezüglich noch keine Informationen vor. Die Erkundigungen durch das Generalkonsulat in Istanbul seien aber noch im Gange.

In türkischen Medien wurde schon nach den ersten Meldungen umgehend über einen Terroranschlag spekuliert. Istanbul war in den Jahren 2015 und 2016 Zielscheibe einer blutigen Anschlagskampagne, zu der sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte. Einer der Anschläge wurde auch auf der Istiklal-Straße verübt.

Mehrere Tote bei Anschlag in Istanbul

Eine Explosion auf der bekannten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal hat laut dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan mindestens sechs Todesopfer gefordert. 53 Menschen seien verletzt worden. Erdogan erklärte, dass es sich um einen „hinterhältigen“ Terroranschlag gehandelt habe. Menschen in der Stadt wurden dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Auch umliegende Straßen sollten von Verkehr freigehalten werden. Hubschrauber überflogen den Schauplatz und angrenzende Stadtteile am frühen Abend. Zugleich wurde von der türkischen Rundfunkbehörde Rtük eine vorläufige Nachrichtensperre verhängt: Medien wurden angewiesen, keine Videos und Audios vom Unglücksort zu publizieren. Die Straße ist ein touristischer Hotspot im Stadtteil Beyoglu im europäischen Teil der türkischen Metropole. Zu dem Zeitpunkt war die Fußgängerzone besonders gut besucht. Die Generalstaatsanwaltschaft von Istanbul gab bekannt, dass eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet wurde.

Innenminister Süleyman Soylu begab sich zum Schauplatz der Explosion. Die Generalstaatsanwaltschaft von Istanbul gab bekannt, dass eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet wurde.

Kondolenz aus Wien

Umgehend gab es zahlreiche internationale Beileidsbekundungen, auch aus Österreich. Bundespräsident Alexander Van der Bellen versicherte den Bürgerinnen und Bürgern der Türkei und Istanbuls seine „aufrichtige Anteilnahme“. „Angesichts der schrecklichen Explosion diesen Nachmittag im Herzen von Beyoglu sind meine Gedanken bei den Familien der Opfer“, schrieb Van der Bellen auf Twitter.

Ähnlich äußerte sich auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der von einer „fürchterlichen Explosion“ sprach und den Verletzten rasche Genesung wünsche. Das Außenministerium schrieb auf Twitter von „grauenvollen Nachrichten“ aus Istanbul und übermittelte den Verletzten ebenfalls Genesungswünsche.

Ihr „tiefes Mitgefühl“ den Opfern und deren Familien bekundete im selben Medium auch die Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im Parlament, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.