Blimlinger unterstützt Forderung der Unis nach mehr Geld

Unterstützung für die Universitäten im Kampf um mehr Geld kam heute vonseiten der Grünen: Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger sagte im ORF-Magazin „Hohes Haus“, dass die vom Wissenschaftsminister ausverhandelten 500 Mio. Euro mehr für 2023 und 2024 zu wenig seien. Es seien 900 Mio. oder „vielleicht sogar eine Milliarde“ nötig, um den Betrieb zu sichern. ÖVP-Wissenschaftssprecher Rudolf Taschner räumte ein, dass 500 Mio. „nicht genug sein dürften“.

„Es muss zusätzliches Geld her“, teilte Blimlinger die Haltung der Hochschulen, die am Montag mit einem Protesttag die Forderung der Universitätenkonferenz (uniko) nach 1,2 Mrd. Euro mehr bis 2024 unterstrichen hatten.

Blimlinger: „Bankrotterklärung“

Die Abgeordnete forderte ÖVP-Wissenschaftsminister Martin Polaschek auf, noch einmal mit Finanzminister Magnus Bunner (ÖVP) – an den sie „natürlich auch appelliere“ – zu verhandeln, damit Unis und Fachhochschulen zumindest einmal 2023 „gut über die Runden kommen“ können.

Sollte es bei den vorgesehenen nur 500 Mio. Euro Aufstockung bleiben, „müssen wir den Druck erhöhen“, merkte die frühere Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien und uniko-Präsidentin an, es sei „wichtig, dass der Protest weitergeht“. Denn die Unis seien „nahe dem Konkurs“. Wenn man über erhebliche Einsparungen, Verzicht auf Einstellungen oder das Zusperren von Laboren nachdenken müsse, „dann ist das eine Bankrotterklärung“.

Das „Budget aufzuschnüren“ sei nicht nötig, meinte Blimlinger. Man könne Gesetze immer durch Abänderungsanträge verändern – und eine solche Änderung könnte notfalls auch noch im Dezember-Plenum beschlossen werden. Denn schon am nächsten Donnerstag wird im Nationalrat das Budget 2023 beschlossen.

Polaschek betont „gute Gespräche“

Der ÖVP-Wissenschaftssprecher Taschner lehnte das „Aufschnüren“ des Budgets ab. Aber dass die 500 Mio. Euro „nicht genug sein dürften“ werde vonseiten des Ministers „genauso gesehen“, sagte er. Es müsse außerhalb des Budgetrahmens verhandelt werden. Eine Uni werde „sicher nicht in Konkurs gehen“, merkte er an.

Minister Polaschek erklärte zum ORF, man sei „in guten Gesprächen“. Und er verstehe die Sorgen der Universitäten. Er hat schon mehrfach betont, dass das Budget nicht „aufgeknüpft“ werde. Aber man bemühe sich um Möglichkeiten außerhalb des Budgets, um die Unis finanziell zu entlasten.