Palästinensischer Präsident will mit Netanjahu verhandeln

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas ist bereit, mit dem israelischen Wahlsieger Benjamin Netanjahu über eine Lösung des Nahost-Konflikts zu verhandeln. „Ich kenne Netanjahu seit Langem, seit den 1990er Jahren“, sagte Abbas gestern im palästinensischen Fernsehen. „Er ist ein Mann, der nicht an den Frieden glaubt, aber ich habe keine andere Wahl, als mit ihm zu verhandeln.“ Es müsse eine friedliche Lösung für den jahrzehntelangen Konflikt geben.

Die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche sind 2014 ins Stocken geraten. „Ich habe ein Problem mit Israel, Israel besetzt mein Land“, sagte Abbas. „Wer ist der Ministerpräsident? Netanjahu. Ich bin gezwungen, mit ihm zu verhandeln.“ Der von Netanjahu angeführte Block aus rechtskonservativen, ultrarechten und religiösen Kräften hatte bei der Wahl am 1. November die Mehrheit in der Knesset errungen.

Netanjahu, der bereits früher Regierungschef in Israel war, wurde von Präsident Isaak Herzog mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Er kündigte am Sonntag an, mit weiteren arabischen Ländern Friedensabkommen zu vereinbaren. Das könne zur Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts beitragen.

Unter Netanjahus vorheriger Regierung hatte Israel seine Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, dem Sudan und Marokko normalisiert.