Sexualpädagogik: Vereine werden geprüft und gelistet

Die Sexualpädagogik an Österreichs Schulen wird reformiert. Das Bildungsministerium hat ein neues Konzept für schulexterne Vereine, die Aufklärungsarbeit leisten, erarbeitet und heute in einem Hintergrundgespräch präsentiert.

Es wird eine Datenbank aller Vereine entstehen, aus der Schulen frei wählen können. Jeder Verein, der sich dort anmeldet, wird einer ausführlichen Begutachtung durch eine externe Geschäftsstelle unterzogen.

Die Vorgaben sind Qualitätssicherung, fachliche Vertretbarkeit, pädagogische Angemessenheit nach Alter und Thematik. Es gilt ein Pluralitäts- und Objektivitätsgebot sowie ein Indoktrinations-, Diskriminierungs- und Herabsetzungsverbot.

Keine Ausschlüsse

Es wird aber niemand aus der Liste ausgeschlossen und damit keine Akkreditierung für Vereine geben, wie das bisher kommuniziert wurde. Es dürfen sich alle anmelden, aber sie werden begutachtet, und die Schulen können anhand dieser Begutachtung den für sie passenden Anbieter wählen.

Den Schulen steht es auch weiterhin offen, sexualpädagogische Aufklärungsarbeit selber zu leisten und intern zu organisieren. Wolfgang Mazal, Leiter des Instituts für Familienforschung, zeigte sich mit dem langerwarteten Ergebnis zufrieden.

Debatte 2018 angestoßen

Hintergrund des neuen Verfahrens war der auch am Schulen tätige christliche Sexualkundeverein TeenSTAR. Ende 2018 war bekanntgeworden, dass in dessen Schulungsmaterialien u. a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden.

Außerdem wurden kein Sex vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung propagiert. Mittlerweile wurden die Materialien längst überarbeitet, wie der Verein gegenüber der APA betont.