Fed-Vizechefin deutete langsameres Straffungstempo an

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürfte ihr hohes Straffungstempo in absehbarer Zeit verringern. Darauf deuten jüngste Äußerungen von Fed-Vizechefin Lael Brainard hin. „Es wird wahrscheinlich angebracht sein, bald zu einem langsameren Straffungstempo überzugehen“, sagte diese gestern in Washington. Zugleich hob sie hervor, dass die Fed mit ihren Zinsanhebungen noch nicht am Ende angelangt sei.

Die Äußerungen Brainards entsprechen im Wesentlichen jüngsten Bemerkungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Auch er hatte unlängst die Möglichkeit einer vorsichtigeren Straffung ins Spiel gebracht. Hintergrund ist zum einen, dass die Fed ihre Leitzinsen in diesem Jahr schon stark von fast null auf aktuell 3,75 bis vier Prozent angehoben hat.

Zum anderen ist die hohe Inflation in den USA zuletzt etwas zurückgegangen, was der Federal Reserve Luft für eine langsamere Gangart lässt. Für die nächste Sitzung im Dezember rechnen Analysten aktuell mit einer Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte, nachdem es in den vergangenen Monaten jeweils 0,75 Punkte waren.