Weiter Mobbingvorwürfe gegen britischen Vizepremier Raab

Der britische Premierminister Rishi Sunak kämpft mit Problemen rund um Mobbingvorwürfe gegen seinen Vizeregierungschef und engsten Verbündeten Dominic Raab.

Dominic Raab
APA/AFP/Daniel Leal-Olivas

Heute sagte der einst höchste Beamte im Außenministerium, Simon McDonald, dem Sender Times Radio, der aktuelle Justizminister Raab habe sich in seiner Zeit als Außenminister „herabwürdigend und aggressiv“ gegen Mitarbeiter verhalten. Die Opposition fordert eine unabhängige Untersuchung.

Schroffe Art, aber keine formalen Beschwerden

„Es war die Sprache, es war der Ton, er konnte sehr schroff zu Menschen sein und er tat das vor vielen anderen Menschen“, sagte McDonald, der mittlerweile im britischen Oberhaus sitzt. Er habe das Verhalten des Ministers bei der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office angesprochen und auch Raab mehrmals mit den Vorwürfen konfrontiert, aber das Gefühl gehabt, dass seine Botschaft nicht angekommen sei. Formale Beschwerden seien ihm aber nicht bekannt.

Raab ließ die Vorwürfe zurückweisen. „Dominic hat in all seinen Regierungsfunktionen mit Professionalität und Integrität gehandelt“, sagte sein Sprecher. „Er setzt an alle und vor allem an sich selbst die hohen Maßstäbe an, die das britische Volk von der Regierung erwarten kann.“

Raab war unter Ex-Premier Boris Johnson von 2019 bis 2021 Außenminister, später Justizminister und Vizepremier. Sunak berief den 48-Jährigen nach seiner Kür zum Premier wieder auf diese beiden Posten.

Ähnliche Vorwürfe gegen Raab aus anonymen Quellen waren bereits am Wochenende laut geworden. Medienberichten zufolge wurde mehreren Beamten im Justizministerium ein Wechsel in eine andere Behörde angeboten, als Raab im Oktober auf seinen alten Posten zurückkehrte.