COP27: Weiter Ringen bei zentralen Fragen

Nur noch wenige Tage verbleiben bis zum offiziellen Ende der UNO-Klimakonferenz am Freitag. Lösungen oder maßgebliche Fortschritte zeichnen sich jedoch zum Beginn der entscheidenden Ministerberatungen nicht ab.

Das gilt sowohl für die in Scharm al-Scheich besonders umstrittenen Finanzfragen als auch für größere Anstrengungen zur Senkung der Emissionen. Die meisten konkreten Ergebnisse gab es bisher eher am Rande des Konferenzgeschehens.

„Müssen einen Gang zulegen“

Der ägyptische Konferenzpräsident Sameh Schukri drängte dann auch gestern auf mehr Tempo. „Wir müssen einen Gang zulegen“, mahnte er zu konstruktiveren und vor allem zielorientierten Verhandlungen. „Es gibt zwar Bewegung, aber es ist noch zu wenig“, sagte Schukri.

Bei den Emissionen machte die EU am Dienstag einen Aufschlag. Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans kündigte an, die EU werde bis 2030 „die Emissionskürzungen auf mindestens 57 Prozent bringen“. Das sind jedoch nur zwei Prozentpunkte mehr als das bisherige verbindliche Ziel von minus 55 Prozent im Vergleich zu 1990.

„Weit entfernt“

„Das ist weit entfernt von den dringend benötigten minus 65 Prozent“, erklärte auch die Direktorin des internationalen Klimanetzwerks Can Europa, Chiara Martinelli. Auch die Türkei verschärfte ihr Emissionsziel. Allerdings wurde auch das auf der Konferenz vorwiegend kritisch aufgenommen, da der Treibhausgasausstoß zunächst noch bis 2038 weiter ansteigen soll.

Im Vordergrund steht in Scharm al-Scheich für die Schwellen- und Entwicklungsländer und wohl auch die ägyptische Konferenzpräsidentschaft ohnehin weiterhin die Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung vonseiten der Industriestaaten. Das vielleicht wichtigste Ereignis war hier schon gleich zu Konferenzbeginn die Entscheidung, das Thema Ausgleich für klimabedingte Schäden („Loss and Damage“) erstmals offiziell auf die Konferenzagenda zu setzen.