Italiens Parlamentarierinnen dürfen künftig im Sitzungssaal stillen

Italienische Parlamentarierinnen dürfen künftig ihre Babys in den Sitzungssaal in Rom mitnehmen und dort auch stillen. Das entschied ein Parlamentsausschuss heute. Für die Mütter werde ein eigener kleiner Bereich in der letzten Reihe vorgesehen, in dem sie stillen können.

Eine Regelung, wonach bei den Sitzungen und Abstimmungen nur Abgeordnete im Saal sein dürfen, werde modifiziert, damit die kleinen Kinder mitgenommen werden können.

Die Fünf-Sterne-Abgeordnete Gilda Sportiello, die den Antrag eingebracht hatte, hofft darauf, dass die neue Regelung noch in diesem Jahr in Kraft treten kann, wie sie der Nachrichtenagentur ANSA sagte. „Endlich!“, twitterte Licia Ronzulli, die Fraktionschefin der konservativen Forza Italia im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern.

Im Europaparlament für Aufsehen gesorgt

Ronzulli hatte einst im Europaparlament für Aufsehen gesorgt, als sie ihre Tochter Vittoria – sowohl als Säugling im Tragetuch als auch später als kleines Mädchen samt Stofftieren – mit in den Sitzungssaal nahm.

Für viele galt die Italienerin damit als Wegbereiterin für die Rechte von Müttern. Brüssel habe mit ihr vor zwölf Jahren den Weg geebnet, „und seitdem bitte ich darum auch für die Kolleginnen und jungen Mütter in Italien“, schrieb Ronzulli.