Iran: Weiteres Todesurteil gegen Demonstranten

Im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten im Iran ist dort ein weiterer Demonstrant zum Tode verurteilt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur ISNA heute unter Berufung auf die Justiz.

Das Urteil wurde dem Bericht zufolge damit begründet, dass der Beschuldigte mit Waffenbesitz und dem Anzünden eines Motorrads Schrecken verbreitet habe. Gegen das Todesurteil könne Berufung eingelegt werden, hieß es weiter.

Rund 15.000 Festnahmen

Bereits am Wochenende war ein Demonstrant zum Tode verurteilt worden, weitere Personen erhielten langjährige Haftstrafen. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden seit Beginn der Proteste vor zwei Monaten rund 15.000 Demonstrierende festgenommen. Der iranischen Justiz zufolge sind mehr als 1.000 Personen bereits angeklagt.

Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Religionspolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.