Erdogan: „Unterstützer“ von Kurdenmiliz mitschuldig an Anschlag

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat „Unterstützern“ der syrischen Kurdenmiliz YPG eine Mitschuld an dem Anschlag in Istanbul unterstellt. „Wer die Terrororganisation unter dem Vorwand des Kampfes gegen den IS unterstützt, beteiligt sich auch am Blutvergießen bei Istanbuls jüngstem Terroranschlag“, sagte Erdogan heute.

Die Türkei macht die YPG und die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) für den Anschlag mit sechs Toten am Sonntag verantwortlich. Wen Erdogan mit Unterstützern konkret meinte, sagte er nicht. Die Türkei hat die USA allerdings immer wieder für deren Unterstützung der YPG kritisiert.

Washington sieht die Miliz in dem Bürgerkrieg in Syrien als Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Ankara hingegen als Ableger der PKK. Gegen beide geht die Türkei regelmäßig militärisch vor.

Ankara blockiert zudem derzeit die NATO-Norderweiterung um Schweden und Finnland, auch wegen deren angeblicher Unterstützung der YPG. Man erwarte aufrichtige Unterstützung von allen „Freunden und Alliierten“ im Kampf gegen den „Terror“, sagte Erdogan.

Auf der belebten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal waren am Sonntag sechs Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden. Der türkischen Polizei zufolge wurde eine Hauptverdächtige aus Syrien festgenommen. Sie habe erklärt, ihren „Befehl“ von der YPG erhalten zu haben. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. YPG und PKK haben jegliche Beteiligung an dem Anschlag abgestritten.