Stromversorgung in Ukraine weitgehend wiederhergestellt

In der Ukraine sind die Probleme bei der Stromversorgung nach den russischen Raketenangriffen weitgehend wieder behoben worden. „Die Mehrzahl der Stromkunden sind in den verschiedenen Regionen wieder an das Netz angeschlossen“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj heute in einer Videobotschaft. Reparaturteams der Stromanbieter und des Zivilschutzes hätten die ganze Nacht gearbeitet.

Warnung vor Abschaltungen

Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, schrieb auf Telegram, dass es jedoch weiter für mehrere tausend Haushalte in den westukrainischen Gebieten Wolhynien, Schytomyr, Ternopil und Chmelnyzkyj Probleme mit der Stromversorgung gebe. Auch in den nordostukrainischen Gebieten Sumy und Charkiw sei die Stromversorgung nicht komplett wiederhergestellt.

Der Netzbetreiber Ukrenerho warnte zudem vor außerplanmäßigen und planmäßigen Stromabschaltungen. Schon im Oktober war nach russischen Angriffen auf das Energienetz vor allem in der Zentralukraine und der Hauptstadt Kiew regelmäßig der Strom abgeschaltet worden.

Russland begründet Angriff mit Militär

Das russische Verteidigungsministerium versuchte den Raketenangriff auf die Energieversorgung mit deren angeblicher militärischer Bedeutung zu rechtfertigen. Ziel der Attacke seien „das militärische Kommandosystem der Ukraine und die damit verbundenen Energieanlagen“ gewesen, sagte Sprecher Igor Konaschenkow in Moskau.

Russland habe die Raketen am Vortag von Flugzeugen und von Schiffen aus abgeschossen. Das Ziel des Angriffs sei erreicht worden, sagte er. Die militärisch nicht begründbare Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt als Kriegsverbrechen. Sieben Millionen Menschen in Kiew hatten zuletzt wegen des Angriffs keinen Strom.