Neue Verhandlungen zu Sozialwirtschafts-KV

Für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft, also dem privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich, gehen heute die Kollektivvertragsverhandlungen weiter.

Die dritte Runde könnte bis in die Nacht dauern, hieß es aus Gewerkschaftskreisen zur APA. Die Arbeitnehmervertretung erwartet sich ein deutlich verbessertes Angebot, die Arbeitgeberseite hat einem Abschluss über zehn Prozent im Vorfeld aber eine Absage erteilt.

Die Gewerkschaften GPA und vida fordern von den Arbeitgebern eine Gehaltserhöhung um 15 Prozent und mindestens 350 Euro bei einer Vollzeitanstellung, diese hatten 7,5 Prozent geboten. In der Vorwoche gab es eine Demo und zahlreiche Betriebsversammlungen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Verweis auf Pandemie

„Wir kämpfen für einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate“, so GPA-Verhandlerin Eva Scherz vor Verhandlungsbeginn. Die Beschäftigten seien nach wie vor von Pandemiemaßnahmen betroffen, andererseits erlebten sie eine enorme Teuerung.

Die Arbeitgeberseite hat eine Aufbesserung ihres Angebots von 7,5 Prozent und einem Mindestbetrag von 150 Euro bereits angedeutet, die Hoffnungen aber herunterzuschrauben versucht. Er könne sich nicht vorstellen, dass der Abschluss zweistellig werde, so der Geschäftsführer der Sozialwirtschaft Österreich und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Walter Marschitz, im Ö1-Morgenjournal.

Handel demonstrierte

Mit Demonstrationen in Wien und Salzburg hat die Gewerkschaft indes heute Druck bei den ebenfalls laufenden Kollektivvertragsverhandlungen im Handel gemacht. Die Gewerkschaft weist das Vierprozentangebot plus Einmalzahlung der Arbeitgeber zurück. Die Arbeitnehmervertreter wollen ein Gehaltsplus von zehn Prozent sehen.

Laut Gewerkschaftsangaben nahmen in Wien rund 1.000 Beschäftigte, darunter viele Betriebsräte, an dem Demozug teil. Auch für Salzburg war ein Protest angekündigt.