Gewessler für mehr Klimafinanzierung für Globalen Süden

Am Rande der Weltklimakonferenz (COP27) in Ägypten hat sich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) heute mit ihrer pakistanischen Amtskollegin Sherry Rehman getroffen.

Die beiden Politikerinnen unterhielten sich vor allem über die internationale Klimafinanzierung. „Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan sind die Folgen der Klimakrise in ihrer schlimmsten Form. Das Land fordert zu Recht mehr Unterstützung durch die Industrieländer“, so Gewessler.

Schwer getroffen

Pakistan ist von der Klimakrise schwer getroffen. Bei den verheerenden Überschwemmungen in diesem Jahr starben laut offiziellen Angaben bisher mindestens 1.600 Menschen, beinahe ein Drittel des Landes wurde von Wasser überflutet. Millionen von Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

„Pakistan hat den Preis gezahlt für etwas, das es nicht verursacht hat“, sagte zuvor Planungsminister Ahsan Iqbal. Das Land trage zur Erderwärmung „weniger als ein Prozent“ bei, gehöre aber zu den verwundbarsten Ländern mit Blick auf klimabedingte Schäden. „Die Ärmsten der Armen zahlen diesen Preis.“ Sie seien getroffen worden von einer Katastrophe, für die sie nicht verantwortlich seien.

Rufe nach „Loss and Damage“-Fonds

Die ärmeren Länder, die an vorderster Front stehen, fordern bei dieser Klimakonferenz deutliche Hilfe. Vor einem Jahr forderten die Entwicklungsländer auf der COP26 in Glasgow nachdrücklich einen neuen Fonds zur „Loss and Damage“-Finanzierung.

Diese Forderung erneuerte heute der Inselstaat Vanuatu. Man werde die Klimaverhandlungen als „Misserfolg“ betrachten, wenn sie ohne einen neuen Fonds für gefährdete Länder abgeschlossen werden, mit dem die durch globale Erwärmung verursachten „Verluste und Schäden“ („Loss and Damage“) bekämpft werden können, sagte Klimaminister Ralph Regenvanu.