Brand in deutschem Asylheim: Wohl kein politisches Motiv

Der verheerende Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Deutschland vor vier Wochen ist den bisherigen Ermittlungen zufolge kein gezielter Anschlag auf Geflüchtete gewesen.

„Wir gehen im Ergebnis der Ermittlungen davon aus, dass die Tat in Groß Strömkendorf Teil einer Brandserie ist“, hieß es heute von der Oberstaatsanwaltschaft.

die Feuerwehr löscht eine brennende Asylunterkunft in Groß Strömkendorf (Deutschland)
APA/dpa/Jens Büttner

Verdächtiger bei Feuerwehr

Der in der Früh festgenommene 32-jährige Tatverdächtige ist den Angaben zufolge sowohl in der Berufs- als auch der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, er streitet die Vorwürfe ab. Er soll unter anderem wegen Ungereimtheiten in seiner Aussage unter Verdacht stehen.

Das reetgedeckte ehemalige Hotel in Groß Strömkensdorf war in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober weitgehend abgebrannt. Die 14 ukrainischen Bewohner der Unterkunft und ihre drei Betreuer konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten.

Die Tat schlug umgehend hohe Wellen, noch am selben Tag besuchte neben Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auch die deutsche Innenministerin Nancy Faeser den Brandort. Auch die Ermittler hatten einen politischen Hintergrund deshalb zunächst nicht ausgeschlossen.

Weitere Brände

Der dringende Tatverdacht gegen den 32-Jährigen erstreckt sich nun jedoch nicht allein auf den Brand der Flüchtlingsunterkunft, sondern auch auf drei weitere Feuer in einem Waldstück, einem Carport und einer Strohmiete. Hinzu kommen 15 weitere Taten seit April 2022, die ebenfalls Teil der Ermittlungen seien. Er sitzt in U-Haft.