Deutschland will Bundeswehr aus Mali abziehen

Die deutsche Regierung hat sich in internen Beratungen auf ein Ende des Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Krisenstaat Mali im kommenden Jahr verständigt.

„Spätestens Ende 2023 sollen die deutschen Soldatinnen und Soldaten ihr Engagement bei dem UNO-Blauhelmeinsatz Minusma einstellen“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP heute aus Regierungskreisen in Berlin.

Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung erzielten der AFP zufolge Kanzleramt, Verteidigungsministerium und Auswärtiges Amt in vertraulichen Gesprächen.

Dient Schutz der Zivilbevölkerung

Der UNO-Einsatz dient dem Schutz der Zivilbevölkerung in Mali. Er gilt als der momentan gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr. An der seit 2013 in Mali stationierten Mission ist die Bundeswehr aktuell mit bis zu 1.400 Soldaten beteiligt.

Ende Juni verlängerte der UNO-Sicherheitsrat das Mandat für die Mission zunächst für ein weiteres Jahr. Insgesamt sind für Minusma mehr als 17.550 Soldaten, Polizisten, zivile Mitarbeiter und Freiwillige im Einsatz. Die größten Militärkontingente stellen der Tschad, Bangladesch und Ägypten. Am Montag kündigte Großbritannien den Abzug seiner Truppen an. Frankreich hat als einer der wichtigsten Beteiligten seinen Einsatz bereits beendet.

Militärregierung erschwert Einsatz

In Mali ist seit vergangenem Jahr eine Militärregierung an der Macht, die enge Beziehungen zu Russland pflegt. Die Arbeit der UNO-Truppen gestaltet sich unter der in Bamako herrschenden Militärjunta als schwierig.