Im Südwesten des Iran haben Unbekannte nach Angaben von Staatsmedien fünf Menschen getötet. Mehrere Personen hätten in der Provinz Chusestan in der Stadt Iseh mit Sturmgewehren auf eine Gruppe von Polizisten und Zivilisten geschossen, berichtete unter anderem die staatliche Nachrichtenagentur IRNA gestern. Die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst völlig unklar.
Es war auch ungewiss, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vorfall und den seit rund zwei Monaten anhaltenden systemkritischen Protesten im Iran bestand. Von Dienstag bis Donnerstag hatten Aktivisten zu neuen Demonstrationen und Streiks im Gedenken an die gewaltsame Niederschlagung der Proteste von 2019 aufgerufen. Bei den als „blutiger November“ bekannten Protesten wurden damals Hunderte Menschen getötet.
Die jüngste Welle des Protests gegen die autoritäre Politik der Islamischen Republik war vom Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst worden. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen eines Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.