Iran: Israel und Westen wollen Bürgerkrieg anzetteln

Der Iran wirft Israel und westlichen Geheimdiensten vor, einen Bürgerkrieg in dem Land anzetteln zu wollen. „Diverse Sicherheitsdienste, Israel und einige westliche Politiker“ hätten Pläne gemacht für einen Bürgerkrieg sowie die Zerstörung und den Zerfall des Iran, schrieb Außenminister Hossein Amirabdollahian heute auf Twitter. Sein Land werde darauf aber nicht hereinfallen. Der Iran sei nicht Libyen oder der Sudan.

Auch der Kommandant der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) kritisierte den Westen angesichts der systemkritischen Proteste im Land. Die Feinde des Iran hätten sich für einen Krieg vorbereitet, sagte Hossein Salami heute während einer Rede in der Stadt Ghom. „Alle Satane der Welt haben sich versammelt: Amerika, England, Deutschland, Frankreich, Israel, die Saudis und weitere.“

Beobachter sehen Ablenkungsmanöver

Salami warnte weiter vor einem inneren Konflikt im Land. Beobachter sehen die Worte jedoch als Versuch, von den Ursachen der landesweiten Proteste abzulenken. Der Kommandant war jüngst wegen iranischer Waffenlieferungen an Russland für den Krieg in der Ukraine von der EU mit Sanktionen belegt worden.

Die iranische Führung sieht sich seit Monaten mit einer landesweiten Protestwelle konfrontiert. Teheran wirft dem Westen vor, die Unruhen zu schüren. Bürgerrechtlern zufolge wurden inzwischen Hunderte Menschen getötet und Tausende festgenommen.

Gestern wurden iranischen Staatsmedien zufolge mehrere Menschen bei einem Angriff auf einen Marktplatz in der Stadt Iseh getötet. In den Berichten ist von einem Terrorakt die Rede, verursacht durch Angreifer auf zwei Motorrädern. Dabei sollen sieben Menschen ums Leben gekommen sein, unter ihnen zwei Kinder. In Isfahan hätten zudem bewaffnete Motorradfahrer auf Sicherheitskräfte geschossen. Dabei seien zwei Menschen getötet worden.