Nach Jahren Funkstille: Annäherung von China und Japan

Die beiden asiatischen Wirtschaftsmächte Japan und China streben nach rund drei Jahren Funkstille eine Wiederannäherung an. Am Vorabend des Gipfeltreffens der Staaten der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) kamen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida heute in Thailands Hauptstadt Bangkok zu einem bilateralen Treffen zusammen.

Es war die erste Begegnung der Spitzenpolitiker beider Nachbarstaaten seit Dezember 2019. Das Treffen fand zu einer Zeit internationaler Sorgen vor dem auch militärisch wachsenden Machtanspruch Chinas in der Region statt.

„Viele Herausforderungen“

Japan und China stünden vor „vielen Herausforderungen und Sorgen“, sagte Kishida zum Auftakt, bevor das Gespräch hinter verschlossenen Türen weiterging. „Unsere beiden Länder sind Großmächte mit einer wichtigen Verantwortung für Frieden und Wohlstand der internationalen Gemeinschaft.“

China und Japan hätten Potenzial für Zusammenarbeit. Xi wurde mit den Worten zitiert, China und Japan hätten viele gemeinsame Interessen. Er hoffe, dass beide Staaten Beziehungen aufbauen könnten, die „den Anforderungen der neuen Ära entsprechen“.

Konflikt um Taiwan

Der Konflikt um Taiwan sorgt ebenfalls für Unruhe in Tokio und der gesamten Asien-Pazifik-Region. Peking betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die Insel versteht sich längst als unabhängig.

Kürzliche Militärmanöver Pekings nahe Taiwan hatten die Spannungen erneut angeheizt. Tokio beschließt nächsten Monat eine neue nationale Sicherheitsstrategie, die eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben beinhalten wird.