EU will eigenes Satelliteninternet für mehr Sicherheit

Die EU will mit einem Satellitenverbund sichere Kommunikation für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger gewährleisten. Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten einigten sich gestern Abend auf den Aufbau einer Satellitenkonstellation namens Iris2 (Infrastructure for Resilience, Interconnection and Security by Satellites).

Dafür sollen in den kommenden Jahren 2,4 Milliarden Euro aus dem EU-Budget kommen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

„Das ist historisch!“, schrieb der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton auf Twitter nach der Einigung. Die EU füge damit ihrer strategischen Weltrauminfrastruktur eine dritte Komponente hinzu – zum Satellitennavigationssystem Galileo und Kopernikus, welches zur Erdbeobachtung eingesetzt wird.

Einsatzfähig in fünf Jahren

Iris2 soll vor allem die Widerstandsfähigkeit der EU-Systeme – auch zum Schutz von kritischer Infrastruktur wie Energienetzen oder der Gesundheitsversorgung – sowie den Zugang zu schnellem Internet sichern. Es sollen nicht nur in Europa Funklöcher beim Highspeed-Internet gestopft werden, sondern die Anbindung soll auch in strategischen Regionen wie Afrika und der Arktis ermöglicht werden.

Ab 2027 sollen die neuen Dienste voll einsatzfähig sein. Die Einigung muss noch formell vom EU-Parlament und den Staaten bestätigt werden, das gilt jedoch als Formsache.