Sozialministerium sucht neuen Behindertenanwalt

Das Sozialministerium unter Minister Johannes Rauch (Grüne) hat gestern im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“ die Stelle des Behindertenanwalts ausgeschrieben. Die Tätigkeit soll ehestmöglich begonnen werden, die Bestellung erfolgt frühestens Mitte Februar 2023. Die Bewerbungsfrist endet am 16. Dezember.

Der Anwalt bzw. die Anwältin für Gleichbehandlungsfragen ist gemäß Bundesbehindertengesetz zuständig für die Beratung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, die sich diskriminiert fühlen. Die Position ist selbstständig, unabhängig und an keine Weisungen gebunden.

Der Behindertenanwalt bzw. die Behindertenanwältin kann Untersuchungen zum Thema Diskriminierung durchführen. Seine wesentlichste Aufgabe ist es auch, auf Missstände in Sachen Gleichberechtigung und Barrierefreiheit hinzuweisen. Die Stelle wird für die Dauer von vier Jahren bestellt. Eine Wiederbestellung ist zulässig.

Hansjörg Hofer gestorben

Die Ausschreibung der Position war wegen des unerwarteten Ablebens des langjährigen Behindertenanwalts Hansjörg Hofer notwendig geworden. Hofer hatte seine Karriere 1985 im Sozialministerium begonnen, wo er bis zum Sektionschefstellvertreter aufstieg.

Seit 2017 war Hofer als Behindertenanwalt tätig. Er war etwa an den Verhandlungen zur UNO-Behindertenrechtskonvention beteiligt, um deren möglichst rasche Umsetzung er bemüht war. Auch in die Weiterentwicklung der Pflegevorsorge war Hofer involviert. Erst 2021 wurde Hofer als Behindertenanwalt wiederbestellt.