Grenzzaun zu Belarus: Polen installiert Überwachungssystem

Polen hat mit der Installation eines elektronischen Überwachungssystems am neu errichteten Zaun an seiner Grenze zu Belarus begonnen. Die elektronische Überwachung und der 5,5 Meter hohe Zaun seien „wichtige Instrumente zur Bekämpfung der illegalen Migration, die politisch motiviert ist und auf eine Destabilisierung der Lage in der Region abzielt“, sagte Innenminister Mariusz Kaminski gestern.

Ende Juni hatte Polen den Bau der Barriere an seiner Grenze zu Belarus abgeschlossen. Die polnisch-belarussische Grenze ist 418 Kilometer lang, davon verlaufen 186 Kilometer über Land, der Rest durch Seen und Flüsse.

Vorwürfe an Lukaschenko

Im vergangenen Spätsommer und Herbst eskalierte die Situation dort: Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Menschen aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.

Auch seit Errichtung des Zauns versuchen Menschen, die Grenze unerlaubt zu überqueren. Seit Anfang November registrierte der polnische Grenzschutz mehr als 1.300 solcher Versuche.