Hofer: Nationalratspräsident sollte abwählbar sein

Der Dritte Nationalratspräsident und ehemalige FPÖ-Chef Norbert Hofer spricht sich dafür aus, dass Nationalratspräsidentinnen und -präsidenten auch abgewählt werden können sollten. „Es kann natürlich Situationen geben, in denen so etwas notwendig wäre", sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „profil“. Hofer meinte zudem, dass Nationalratspräsidenten den Vorsitz bei Untersuchungsausschüssen nicht führen sollten: „Meine Präferenz wäre, dass stattdessen jemand aus der Opposition den Vorsitz führt.“

Hofer äußert sich auch zu den Chats über ORF-Personalia aus der Regierungszeit von ÖVP und FPÖ. „Auch die FPÖ musste sich überlegen, wie man Positionen optimal besetzt. Aber natürlich hätte man darüber nachdenken müssen, wie man die Sache weiter entflechten kann.“ ORF III sei „genau das öffentlich-rechtliche Format, das Österreich braucht“. Dafür würde er auch GIS-Gebühren zahlen, die er derzeit nicht entrichte.

Die geplante Verschärfung des Verbotsgesetzes begrüßt Hofer: Dass jemand einen gelben Stern mit der Aufschrift „ungeimpft“ trage, sei „äußerst unpassend“. Hofer: „Ich bin dafür, diese Leute zu belangen.“ Man müsse allerdings auch gegen eine inflationäre Verwendung des Nazi-Begriffes vorgehen.

Zu den Äußerungen von Parteichef Herbert Kickl, die rechtsextreme Bewegung der Identitären sei „ein unterstützenswertes Projekt“, sagte Hofer: „Ich hatte als Parteiobmann eine andere Sicht der Dinge.“ Nun sei allerdings Kickl Obmann, der „dabei sehr erfolgreich“ sei und „die Identitären mit etwas milderem Auge“ sehe.