Syrisch-kurdische Kämpfer: Türkei bombardiert Kobane

Die Türkei hat nach Angaben syrisch-kurdischer Kämpfer die Stadt Kobane im Norden Syriens bombardiert. Die türkische Luftwaffe habe mehrere Angriffe geflogen, sagte ein Sprecher des von kurdischen Einheiten angeführten Militärbündnisses SDF gestern.

Die Türkei hatte Anfang der Woche eine angebliche Anhängerin der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aus Syrien für einen Anschlag in Istanbul verantwortlich gemacht, bei dem sechs Menschen getötet worden waren. Demnach soll sie ihre Anweisungen in Kobane im Kurdengebiet im Nordosten Syriens erhalten haben.

Sowohl die bewaffnete PKK-Organisation als auch ihr politischer Flügel und das von kurdischen YPG-Einheiten angeführte syrische Militärbündnis SDF wiesen die Anschuldigungen entschieden zurück. Die YPG werden von den USA unterstützt und spielten bei der Vertreibung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Syrien und auch aus Kobane eine entscheidende Rolle.

Die Türkei hingegen wirft der YPG vor, ein Ableger der PKK zu sein, und stuft sie deshalb ebenfalls als „terroristisch“ ein. Die Türkei versucht seit Jahren, an ihrer Grenze zu Syrien im kurdischen Gebiet eine „Pufferzone“ einzurichten und die kurdischen Einheiten von dort zu vertreiben.