Musk: Trump darf wieder twittern

Twitter will dem seit Anfang 2021 von der Internetplattform verbannten früheren US-Präsidenten Donald Trump die Rückkehr erlauben. Das kündigte Twitter-Besitzer Elon Musk in einem Tweet an. Zuvor hatte sich in einer von Musk angestoßenen Twitter-Umfrage eine knappe Mehrheit der teilnehmenden Nutzerinnen und Nutzer für eine Reaktivierung von Trumps Zugang ausgesprochen.

Das Profil des Republikaners war am Samstagabend (Ortszeit San Francisco) wieder auf der Plattform verfügbar – mit dem bis dahin letzten Tweet vom 8. Jänner 2021 obenauf.

Knapp 52 Prozent stimmten für Trump

Mit einer knappen Mehrheit von 51,8 Prozent der abgegebenen Stimmen hatten sich Nutzer des Kurznachrichtendienstes dafür ausgesprochen, den ehemaligen US-Präsidenten wieder auf der Plattform zuzulassen. „Das Volk hat gesprochen, Trump kann wieder aufgenommen werden“, tweetete Musk. Er hatte die Nutzer am Freitag zu der Abstimmung aufgerufen.

Sperre war Folge des Kapitol-Sturms

Donald Trumps Konto war von den früheren Eigentümern von Twitter dauerhaft gesperrt worden, nachdem Anhängerinnen und Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten in den letzten Tagen seiner Amtszeit Anfang 2021 das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Trump hatte seine Politik vorzugsweise über Twitter erklärt. Der Ex-Präsident zeigt bisher aber wenig Interesse an einer Rückkehr zum Kurznachrichtendienst.

Bleibt Trump bei Truth Social?

Trump hatte kurz vor Ablauf der Umfragefrist bekräftigt, er wolle bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social bleiben. Trumps Twitter-Account, der einst mehr als 80 Millionen Followerinnen und Follower hatte, wurde bei der Abonnentenzahl auf null zurückgesetzt.

Kurz nach der Freischaltung folgten dem Profil „@realDonaldTrump“ bereits wieder 1,4 Mio. Twitter-Nutzer – dann waren es plötzlich nur noch rund 700.000, einige Stunden später waren es über 70 Mio. Unklar blieb, ob so viele Nutzer auf den „Follow“-Knopf gedrückt hatten – oder Twitter dem Account allmählich die alten Abonnenten zurückgab. Musk hatte jedenfalls zwischendurch geschrieben, Twitters Techniker arbeiteten genau daran.

Bei der Twitter-Kopie Truth Social brachte es Trump zuletzt auf rund 4,6 Mio. Abonnenten. Eine größere Plattform mit mehr Reichweite kann er mit Blick auf die Kandidatenkür der Republikaner für die nächste Präsidentenwahl gut gebrauchen. Denn zuletzt verlor der 76-Jährige, der die Partei lange dominiert und Kritiker an den Rand gedrängt hatte, in den eigenen Reihen an Einfluss.