Asyl: Heuer bisher 89.867 neue Anträge

Der Trend der gegenüber dem Jahr 2021 stark steigenden Asylanträge spiegelt sich auch in den aktuellen Monatsdaten des Innenministeriums wider. Bis Ende Oktober wurden 89.867 Anträge gestellt, geht aus der nun in Auszügen vorgelegten vorläufigen Asylstatistik hervor. Damit haben sich die Antragszahlen in den ersten zehn Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht. 17.602 Anträge wurden heuer bisher positiv beschieden.

Die Zahl der Asylanträge übertrifft heuer auch die Gesamtzahl aus dem Jahr der großen Migrationsbewegungen 2015, als 88.340 Anträge gestellt wurden. Zu beachten ist dabei allerdings, dass heuer vergleichsweise viel weniger Menschen in der Grundversorgung auftauchen.

Das legt nahe, dass sie nach Stellen des Asylantrags beim Aufgriff durch die Polizei in die eigentlichen Zielländer, z. B. Frankreich, Italien und Großbritannien weiterreisen. 2021 wurden über das ganze Jahr insgesamt knapp 40.000 Anträge gestellt.

59.908 Anträge abgelehnt

Abgelehnt wurden von Jänner bis Ende Oktober 59.908 Anträge (rechtskräftig negativ beschieden), was aber nicht heißt, dass die Antragsstellenden keinen anderen Aufenthaltstitel erhielten. Denn auch die Gewährung von subsidiärem Schutz fällt technisch unter die negativ beschiedenen Anträge.

Im gleichen Zeitraum wurden 17.602 Schutzgewährungen erteilt (Asyl, subsidiärer Schutz oder humanitäre Aufenthaltstitel). Weitere 27.597 Personen, die in der Vergangenheit einen Antrag gestellt hatten, haben sich dem Verfahren entzogen, also Österreich in diesen zehn Monaten freiwillig verlassen.

Die meisten Asylanträge im Oktober stellten Afghanen (4.123), gefolgt von Indern (3.479), Syrern (3.424) und Tunesiern (2.462). Das Innenministerium betonte dazu, dass Asylanträge von Migrantinnen und Migranten aus Indien und Tunesien de facto chancenlos sind: Heuer gab es nur fünf Schutzgewährungen für Tunesier.

FPÖ für „sofortigen Asylstopp“

Die FPÖ sah sich angesichts der Zahlen in ihren Warnungen bestätigt. „Wie wir nun schon seit Monaten trommeln: Österreich braucht einen sofortigen Asylstopp“, erklärte FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer in einer Aussendung.

„Es müssen endlich die Grenzen für illegale Einwanderer dicht gemacht, Zurückweisungen legalisiert und eine massive Abschiebeoffensive eingeleitet werden – das Boot ist mehr als voll“, sagte er.