Stromausfälle in Südafrika: Energieversorger geht Geld aus

In Südafrika, einem der wirtschaftsstärksten Länder Afrikas, stehen heute erneut bis zu sechs Stunden Stromausfälle bevor.

Der staatliche Stromversorger Eskom habe nicht genügend Budget für den Kauf von Diesel, notwendig für den Betrieb von Back-up-Turbinen, teilte der Minister für staatliche Unternehmen, Pravin Gordhan, gestern mit. Die Turbinen werden eingesetzt, wenn Südafrikas Kohlekraftwerke ausfallen. Die Regierung werde nach Möglichkeiten suchen, um das fehlende Geld bereitzustellen.

Südafrika mit 60 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist reich an Kohlevorkommen und stützt sich trotz des Klimawandels bei der Energiegewinnung weiter zu knapp 80 Prozent auf seine veralteten Kohlekraftwerke, die zunehmend störanfällig sind. Dazu ist Eskom mit umgerechnet 25 Mrd. Euro hoch verschuldet.

Vor knapp zwei Wochen hatte Südafrika mit Frankreich und Deutschland Kreditverträge im Wert von 600 Mio. Euro unterzeichnet, um das Land an der Südspitze Afrikas bei der Energiewende zu unterstützen. Gleichzeitig haben EU-Länder dieses Jahr aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine aber auch verstärkt Kohle aus Südafrika gekauft.