Tote in Türkei nach Raketenbeschuss aus Syrien

In der türkischen Grenzstadt Karkamis sind durch Raketenbeschuss aus Syrien örtlichen Behörden zufolge heute zwei Menschen getötet worden. „Fünf Granaten/Raketen“ seien auf das Zentrum der Stadt abgefeuert worden, erklärte der Gouverneur der Provinz Gaziantep, Davut Gül, auf Twitter. Sechs Menschen wurden laut Gül verletzt, zwei von ihnen schwer.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu trafen die Angriffe eine Schule und zwei Häuser sowie einen Lastwagen nahe dem Grenzübergang zur syrischen Stadt Dscharablus. Bilder zeigten zerborstene Fenster einer Schule sowie einen brennenden Lastwagen. Am Vortag waren bereits sechs Polizisten und zwei Soldaten bei einem Raketenangriff aus Syrien verletzt worden.

Erdogan denkt Bodenoffensive an

Laut Präsident Reccep Tayyip Erdogan überlegt sein Land nun auch eine Bodenoffensive. Die Türkei hatte ihre lange geplante Militäroffensive gegen kurdische Einheiten in Nordsyrien begonnen. Die Angriffe richteten sich nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums gegen Stützpunkte der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der syrisch-kurdischen Organisation YPG.

Die Türkei versucht seit Jahren, an ihrer Grenze zu Syrien eine „Pufferzone“ einzurichten und die kurdischen Einheiten von dort zurückzudrängen, die sie für terroristische Angriffe verantwortlich macht – zuletzt etwa das Attentat auf der zentral gelegenen Geschäftsstraße Istiklal in Istanbul.