Breite Front für Erhalt der „Wiener Zeitung“

Mehrere Initiativen und prominente Unterstützerinnen und Unterstützer haben sich heute bei einer Pressekonferenz gemeinsam für den Erhalt der „Wiener Zeitung“ eingesetzt. Chefredakteur Walter Hämmerle, der sich „stolz und unglaublich demütig“ angesichts des Engagements aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen zeigte, wandte sich einmal mehr gegen den Regierungsentwurf, den er als „Totalschaden“ bezeichnete.

Es müsse alles darangesetzt werden, dass die Zeitung fortgeführt werde – nur weil die Regierung als Eigentümervertreterin der Republik „keinen Bock“ mehr habe, die Zeitung herauszugeben, dürfe sie dieses „Juwel“ nicht zu Grabe tragen.

Es gebe Interesse und Know-how, um die Eigentümerschaft, zum Beispiel in einer Stiftungslösung, auf neue Beine zu stellen, sagte Hämmerle. Zentral sei, dass „diese hervorragende Redaktion weiter ihren Journalismus machen kann“.

Androsch bringt Konsortium ins Spiel

Hämmerle verwies unter anderem auf Aussagen des Industriellen und Ex-Forschungsratschefs Hannes Androsch, der in der „Krone“ von einem Konsortium spricht, das die Zeitung in ihrer derzeitigen Form weiterführen wolle.

Zu den Unterstützerinnen und Unterstützern gehören auch die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), Ex-Nationalrätin Irmgard Griss, der frühere Leiter der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Walter Geyer, der Kommunikationswissenschaftler Josef Trappel, Leiter des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft, und Eike-Clemens Kullmann, Vorsitzender der JournalistInnengewerkschaft in der GPA, sowie Fritz Hausjell, Präsident von Reporter ohne Grenzen Österreich.

Eingespielt wurde ein von Burgschauspielerin Maria Happel vorgelesenes Statement von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, in dem sich diese ebenfalls dafür aussprach, für den Erhalt der „Wiener Zeitung“, ein „ruhiges, unaufgeregtes Blatt“, zu kämpfen.